Chatbots und virtuelle Interaktionen können menschliche Gespräche nachahmen, aber ist das genug?
In unserem Alltag gibt es mittlerweile eine tiefgreifende Veränderung, die durch die bedeutende Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) im 21. Jahrhundert hervorgerufen wurde. Es bleiben jedoch viele Fragen zur tatsächlichen Qualität, dem Zweck, dem Nutzen und den Folgen von KI offen – insbesondere in Bezug auf (zwischen-) menschliche Beziehungen. Menschliche Werte, auf die wir vertrauen – wie Mut, Kreativität, Empathie, Humor, Verbindung, Solidarität und Freundlichkeit – sind unbestritten. Ein Chatbot (eine virtuelle Interaktion) kann bereits ein menschliches Gespräch simulieren – aber ist das wirklich alles, was wir brauchen? Echte Antworten können nur aus authentischen Quellen entstehen – mit Achtsamkeit, Überlegungen und Respekt. Die Telefonseelsorge ist flexibel genug, um sich der Herausforderung zu stellen, geeignete KI-Tools anzunehmen und zu integrieren, bleibt jedoch weiterhin mit menschlicher Nähe für Anrufende präsent.
Das 21. Jahrhundert hat uns enorme Fortschritte in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) gebracht und damit eine neue Realität geschaffen. KI-Technologie ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir verlassen uns auf sie - sowohl für alltägliche Aufgaben wie Einkaufen als auch für komplexe und anspruchsvolle Funktionen wie die Steuerung von Flugzeugen. Sie hat nachweisliche Vorteile und ist ein nützliches Werkzeug, um menschliche Fehler zu vermeiden oder zu minimieren. Doch einige Fragen bleiben offen:
- Was ist real, was ist virtuell?
- Ist KI ausgereift genug, um essentielle menschliche Verbindungen zu ersetzen?
- Kann KI echten Trost und Unterstützung für diejenigen bieten, die leiden, trauern oder einsam sind?
- Kann sie menschliche Präsenz, Mitgefühl und Empathie ersetzen?
Die Realität der KI zu akzeptieren bedeutet, sie vollständig zu verstehen – unter Berücksichtigung des Kontexts, der Umgebung und der konkreten Situationen, in denen sie eingesetzt werden kann.
Das wirkliche Leben ist chaotisch und kompliziert. Menschen haben ihre individuellen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten, ihre eigene Vergangenheit und aktuellen Lebensumstände. Jeder einzelne Mensch mit seiner spezifischen Realität ist einzigartig und wertvoll. Menschliche Werte wie Mut, Kreativität, Empathie, Humor, Verbundenheit, Solidarität und Freundlichkeit, prägen unsere Gefühlswelt. Unsere eigenen Errungenschaften, die wir durch Blut, Schweiß und Tränen erlangt haben, erachten wir als lohnender als das, was uns mühelos gegeben wird.
Das Bewusstsein des Seins steht in engem Zusammenhang mit unseren Erfahrungen, unseren Lebensgeschichten und der Kultur und Gesellschaft, aus der wir stammen. Echte Antworten können nur aus authentischen Quellen entstehen – mit Achtsamkeit und Respekt.
Das menschliche Gehirn ist ein System neuronaler Netzwerke, die eine unwiederholbare Identität bilden. Die kognitive Neurowissenschaft hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, Trost aus bedeutungsvollen Verbindungen zu schöpfen. Ein Chatbot, eine virtuelle Interaktion, die eine menschliche Konversation simulieren kann, hat das Potenzial, an der Oberfläche zu kratzen und unmittelbare emotionale Unterstützung zu bieten – und passt zu der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft nach schnellen und oberflächlichen Lösungen sucht.
Aber ist das alles, was wir brauchen? Wirklich wirksame emotionale Unterstützung muss die tiefe Komplexität des Einzelnen erreichen, und das erfordert Zeit, Ausdauer, Gegenseitigkeit und Mut.
Der Vortrag „Illusions in online relationships: from social media to the metaverse“ gehalten von Prof. Luca Chittaro auf dem IFOTES-Kongress 2023 "Winds of Hope - acceptance and capacity for change" dient als Ausgangspunkt, um eine Verbindung zum Thema des Kongresses 2026 herzustellen.
Eine virtuelle Ausstellung, die den Themen gesellschaftliches Wohlbefinden, Kommunikation und Dialog zwischen jungen Generationen, Erwachsenen und verschiedenen Gesellschaftsgruppen gewidmet ist. Sie wurde aus einer multikulturellen Perspektive, durch Kunstwerke von Schüler/innen und Künstler/innen aller Altersgruppen und Hintergründe geschaffen. (by ARTESS, 2023-2024).